Omnibusfahrt ins Blaue

 

Am 16. Mai 2024 stand unser Bus von der Firma Schlienz am Verkehrsamt gegenüber dem Hauptbahnhof Stuttgart schon vor 8:00 Uhr da, so dass wir (40 Personen) bis zu 15 Minuten gemütlich nach und nach einsteigen konnten. Nahezu Alle waren gut gelaunt und hegten bestimmte Erwartung, wohin der Bus wohl danach hinfährt. Beim verhangenen Himmel mit ein paar Sonnendurchflutungen fuhr unser Bus bald auf der verkehrsreichen Autobahn A 81 in nördlicher Richtung und dann bei Heilbronn auf die Autobahn A6 mit schier langer Schlange von Lastwagen auf rechter Seite in Richtung Nürnberg (wichtige Verbindung zwischen Frankreich und Osteuropa). Bei Ansbach bog unser Bus auf die Bundesstraße 13 nach Süden ab. Da erahnten immer mehr Mitreisende, dass der Brombachsee von uns wohl besucht wird. In Gunzenhausen (Altstadt mit etwa 19000 Einwohner) am Altmühlsee gab es der erste Halt. Unser Bus konnte dort nicht auf dem Marktplatz parken, wie geplant, da der umtriebige Wochenmarkt dort herrschte. Inmitten des langen Staues in der Umleitung durch Gunzenhausen mussten wir unter der eindringlichen Bitte unseres Busfahrers am Marktplatz schnell aussteigen. Der Stau war durch die Baustelle an der gesperrten Umgehungstraße verursacht. An der Ausstiegsstelle begrüßte unser gehörloser

Stadtführer Bernhard Müller uns freudig. Nach seiner kurzen Einleitung führte er uns gemächlich und aufklärend durch die Stadt, teils in schmalen Gassen zwischen alten Häuser. An besonderen Häusern oder Stellen erläuterte er uns ihre Geschichten, wie Judenhaus, Stadtmauer, Wachtürme aus früherer Zeit, der ganz wenig sichtbare Grundriss des damaligen römischen Militärlagers (Kastell) inmitten der Stadtkirche mit dem damals längsten Schutzwall (Limes). Unser Führer erzählte uns auch die damalige Wirtshauskultur, die Badekultur im Mittelalter und das Schicksal der jüdischen Gemeinde während der 3.Reich Zeit.     Er berichtet dazu über sein persönliches  Erlebnis , wie der durch die Stadt fließende Bach Altmühl bei Pleinfeld durch den aufgeschütteten Damm aus Erde von 1,7 Kilometer Länge aufgestaut wurde und daraus der Brombachsee (Bauzeit 1983–1999) in heutiger Größe entstand. Die Stadt Gunzenhausen wurde ab 99 Jahre nach Christus gebaut. Auf ein paar Hausdächern sahen wir die Nester mit Störchen. Nach etwa einer Stunde suchten wir größtenteils mit knurrendem Magen den ehrwürdigen Gasthof „Adlerbraü“ auf. Dort nahmen wir das reichhaltige Mittagessen (Fränkische Hochzeitssuppe, Fränkischer Sauerbraten mit Knödel oder Frische Campignons in Kräuterrahm gegart mit Semmelknödel und Vanilleeis mit heißen Himbeeren) ein. Gleich danach mussten wir schnell zur Bushaltestelle in der Nähe gehen. Dort in unseren ankommenden Bus zügig eingestiegen.

 Nach kurzer Zeit kamen wir beim Sonnenschein an der Anlegestelle Ramsberg am Großen Brombachsee an. Dort erblickten wir das auffallend breit ausrichtende Schiff „MS Brombachsee“ (Trimaran) mit drei Panorama-Decks und drei Rümpfen (Einzigartige Konstruktion). Uns war es bemerkbar, dass das Schiff hinten am Heck zwei Streifen aufwirbelnder Wasserwellen, statt eine Streife höherer Wasserwelle

wie üblich, hinterlässt. Durch zwei Schottel-Pumpjets, (Turbinen in allseits beweglichen Rohren) an Rümpfen bewirkt. Gut geeignet für die Fahrt im flachen Gewässer. Wir spürten kaum Vibration. Ganz angenehm haben wir solches Gleiten übers Wasser genossen. Die Rundfahrt dauerte 1 ½ Stunden.    Beim Bus-Einsteigen waren am Himmel immer mehr dunkelgraue Wolken erschienen. Unterwegs in Richtung Schwäbisch Gmünd fing es ganz stark zu regnen an.  An einigen Stellen mal ganz stark und mal schwach. Unser Busfahrer lenkte routiniert mit ruhigem Blick durch die wasserpeitschende Scheibe mit schnell hin und her bewegenden Wischer. Ab etwa Waiblingen war das Wetter trocken. Gegen 19:00 Uhr kam unser Bus am HBF Stuttgart an.

 Unserem Seniorenleiter Günter Grellscheid gebührt viel Lob von uns. Marlies Ilg, die ihm tatkräftig unterstützt hat, verdient auch den Dank von uns. Mit dem Wetter haben wir Glück gehabt. Während unseres Aufenthaltes außerhalb des Busses wurden unsere Schirme überhaupt nicht aufgespannt.

 

An der mittelalterlichen Stadtmauer in Gunzenhausen

Weitere Bilder in der zu verklinkenden Fotogalerie (oben) zu sehen!

 

Karl-Otto Bäurle